Der 13-jährige, schmächtige Bert trägt eine Brille mit runden Gläsern, träumt davon, der coolste Junge an der Schule zu sein und die coolsten Freunde zu haben. Seine Wünsche und Sehnsüchte notiert er in sein Tagebuch, das er unter seinem Bett versteckt. Am ersten Schultag in der siebten Klasse hört er im Bus zum ersten Mal von Joghurt-Leila. Zwei Mädchen klären ihn und seinen besten Freund Ake auf: Leila ist ein Basketball-Ass, der Star einer Joghurt-Kampagne und das beliebteste Mädchen der Schule. Sie warnen Bert: Auch er werde sich in Leila verlieben, und so kommt es dann auch: Sobald er das Mädchen sieht, ist er hin und weg. Allerdings geht es schon in die neunte Klasse und ist damit so gut wie unerreichbar...
„Berts Katastrophen“ basiert auf der bekannten schwedischen Jugendbuchreihe aus den 1980er- und 1990er-Jahren, die den beliebten Topos "Tagebuch" bedient. Innere Monologe, geheime Wünsche und peinlichste Erlebnisse lassen ein großes Publikum an den Gedanken der Verfasser*innen teilhaben. Dabei macht sich der Film nicht allein über Bert lustig, wie es manche Blödelkomödien immer wieder gern tun. Es geht auch nicht primär um Slapstick-Einlagen, bei denen ständig etwas zu Bruch geht. Vielmehr zeigt "Berts Katastrophen" auf einfühlsame Weise, wie man als junger Mensch völlig unsicher durchs Leben geht und dabei Pläne schmiedet, die so gar nicht funktionieren.
"Als Außenstehende ist es natürlich einfach, über ihn zu urteilen, sowohl im Hinblick auf seine Unfähigkeit wie auch Grenzüberschreitungen. Amira derart für seinen romantischen Eroberungszug zu missbrauchen, ist natürlich schon irgendwie schäbig. Aber das darf er lernen: 'Berts Katastrophen' ist das Porträt eines Jugendlichen, der im Laufe seines Alltagsabenteuers gewisse Erfahrungen macht und dadurch zumindest ein bisschen schlauer wird. Er wird damit zur sympathischen Identifikationsfigur für ein jüngeres Publikum, das irgendwie schon ganz gerne mal mit der Liebe anfangen möchte, damit aber überfordert ist.
Der Film kommt dabei ohne erhobenen Zeigefinger aus oder drängt einem hochtrabende Lebensweisheiten auf. Stattdessen gibt es bei dem schwedischen Film eine Ansammlung meist skurriler Figuren, die mal lebensnah gezeichnet, manchmal überspitzt sind. Figuren, denen man gern zusieht und den einen oder anderen Daumen drückt, während sie durchs Leben stolpern auf der Suche nach dem Glück." (Oliver Armknecht, auf: film-rezensionen.de)