O MON DIEU! Oder besser: O NOTRE DAME! Manchmal weiß die quirlige Pariser Architektin Maud (Valérie Donzelli) tatsächlich nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Ihr kleinlicher Chef geht ihr konsequent auf die Nerven, der Ex und Papa ihrer Kinder belagert immer noch ihr Bett und ups, jetzt ist Maud auch noch schwanger.
Da ist es Segen und Fluch zugleich, dass die alleinerziehende Zweifachmutter wie durch Zauberhand die begehrteste Ausschreibung der Stadt gewinnt: Sie darf den historischen Vorplatz von Notre-Dame neu gestalten. Der Plan steht - aber gelingt es Maud, zwischen Presserummel, liebestollen Männern und einer mehr als exzentrischen Oberbürgermeisterin die Nerven zu behalten?
"Gelegentlich werden Erinnerungen wach – beispielsweise an eine gewisse Amélie oder an Monsieur Hulot. Musicalszenen wechseln sich ab mit anspruchsvollster Hochkomik, eine Love Story gehört ebenfalls dazu. Das alles wird aufs Liebenswerteste serviert. Valérie Donzellis Humor ist dabei keinesfalls von der süßlichen und romantisierenden Sorte – im Gegenteil: Er hat sogar Biss und Stil, was sich in schnittigen Dialogen und abstrusen Situationen ebenso zeigt wie im visuellen Charme der Geschichte.
Zahlreiche Seitenhiebe auf die Medienlandschaft und auf das Pariser Leben bringen etwas Tiefgang ins Spiel und machen den Film zu einer schwungvollen Großstadtfrauenliebesgeschichte." (Gaby Sikorski, auf: programmkino.de)
"Mauds Odyssee steckt voller witzig angeschrägter aktueller Themen. Es geht um den Mehrfrontenkrieg alleinerziehender Mütter, die Beruf, Kinder und kindische Liebhaber managen müssen, den wichtigtuerischen Kulturbetrieb in Person der Bürgermeisterin, die der real existierenden Anne Hidalgo nachempfunden ist; den durch alarmistische Medien hervorgerufenen Dauerstress und die allgegenwärtige Terrorangst und Straßengewalt. Hysterie liegt in der Luft.
Herrlich satirisch ist der Blick auf moderne Kunst und ihre Verächter, wobei Donzelli, die ehemalige Architekturstudentin, ihre eigene Haltung zu umstrittenen Kunstwerken, die Kulturdenkmäler aufmotzen sollen, in der Schwebe lässt. Die burlesk freidrehende Handlung wird befeuert von Nouvelle-Vague-Stilmitteln: Offkommentaren à la Truffaut, Tanz- und Gesangszenen à la Jacques Demy." (Birgit Roschy, auf: epd-film.de)