Es ist eine gar nicht so abwegig erscheinende Gesellschafts-Dystopie: Die USA stehen unter Kontrolle einer zivilen Hass-Miliz, die unerwünschte (sprich nicht-weiße, nicht-heterosexuelle oder nicht-christliche) Personen aufspürt, verfolgt und unterdrückt. Gekennzeichnet werden alle unliebsamen Mitbürger*innen durch einen Barcode im Nacken.
Die in den USA geborene Muslima Zabi, die selbst Opfer eines Terroranschlags auf eine Moschee wurde, ist mit Freunden auf der Flucht in Richtung Kanada. Eine abgelegene Farm soll Zuflucht bieten, bevor es über die Grenze geht. Doch die Miliz, bekannt unter dem Namen "Die Freiwilligen", rückt näher. Als das Versteck aufzufliegen droht, geht es für die Flüchtlingen um Leben und Tod.
Wenig Budget, aber viel Relevanz: Die US-Indie-Produktion "American Riot" beginnt im gemächlichen Erzählton, steigert sich aber zu einem spannenden Kommentar zur immer tieferen Spaltung US-Amerikas. Während sich die Hintergrundgeschichte mit Mut zur Lücke in den Rückblenden entwickelt, drängen sich immer wieder Bilder der jüngeren Vergangenheit auf (z.B. des US-Kapitol-Sturms durch die "Proud Boys"). Wobei der Film für den Abbau von Hass und Vorurteilen zum Wohle aller plädiert.
"AMERICAN RIOT ist ein fesselnder, kraftvoller Film und, wenn ich das so sagen darf, eine Warnung. Eine intensive, spannende Charakterstudie und Gesellschaftsstudie von Regisseur William Sullivan und den Drehbuchautoren Sullivan und Jarret Kerr - emotional unverfälscht und eindringlich.
Was jedoch besonders hervorsticht, ist, dass der Film ein Herz hat; ein Herz für Toleranz, Frieden und Verständnis, das durch die Figuren Zahbi und Gabe zum Ausdruck kommt – beide haben Gewalt und Krieg hautnah erlebt und wissen um den Preis von Spaltung und Hass. [...]
AMERICAN RIOT erscheint wie ein Reißer, genau wie die Welt, in der wir leben, und die Ereignisse, die wir gesehen haben und weiterhin sehen. Mit ihrem stillschweigenden gesellschaftspolitischen Kommentar dazu, wohin wir als Nation steuern, wenn wir nicht vorsichtig sind, halten sie uns allen, einzeln und gemeinsam, den Spiegel vor und fordern uns auf, aufmerksam zu sein." (Debbie Lynn Elias, auf: Behind the Lense)