2:29 Uhr, mitten in der Nacht: Die junge Schriftstellerin May (Brea Grant) blickt über ihre Balustrade und sieht im Dunkeln einen zu ihr hochstarrenden Fremden. Sein Gesicht ist durch eine Gelmaske verfremdet. Zurück im Bett erzählt Bea ihrem Mann Ted von der unheimlichen Begegnung. Doch dieser reagiert beunruhigend gleichgültig: „Schatz, das ist der Mann. Der Mann, der jede Nacht kommt und versucht, uns zu töten.“
Es kommt zum Kampf auf Leben und Tod. Ted gelingt es, den Einbrecher zu töten, dessen Leiche innerhalb weniger Sekunden verschwunden ist. 24 Stunden später steht der Mann wieder quicklebendig im pechschwarzen Hinterhof, dringt ins Haus ein, um Bea und Ted zu töten – Nacht für Nacht, als Alptraum-Version von „Und täglich grüßt das Murmeltier“, während Beas Umwelt, der Ehemann, die Polizei, die Familie, ihrer Todesangst mit Gleichmut begegnet...
"Was zunächst wie ein typischer Thriller über einen Einbruch aussieht, entpuppt sich als etwas viel Seltsameres, viel Beunruhigenderes. 'Lucky' ist mehr als seine Prämisse. 'Lucky' hat etwas zu sagen, und Grant hat sich sehr intensiv mit den Themen Gewalt gegen Frauen und Trauma sowie mit geschlechtsspezifischen Annahmen zu diesen Themen auseinandergesetzt. [...]
Kermani gleicht die Spannung und Schocks mit erschreckenden Momenten der Stille aus, in denen May fast versteht, was vor sich geht. [...] Es ist fast so, als wäre das, was May für ihre Realität hält, in Wirklichkeit ein Traum, und im Laufe des Films wacht sie tatsächlich auf. All das zerbrochene Glas um sie herum ist die Fassade ihrer Verleugnung, die zerbricht." (Sheila O'Malley, auf: rogerebert.com)
„Dieser clevere Thriller balanciert am Rande der Abstraktion und bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Horror und einer unglaublichen Absurdität, die dafür stehen soll, wie Frauen in der modernen Welt leben müssen. […] Natasha Kermanis Film ist eine elliptische, aber vehemente Stellungnahme zur Post-#MeToo-Landschaft. Wenn die Entwicklung der Handlung durch die letztendliche Stagnation der Erzählung behindert wird, umso besser, denn so wird deutlich, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist.“ (Phil Houd, in: The Guardian)