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Standorte: E 717 Se / 10	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Sachbuch	Zweigstelle: Erwachs.-bibliothek

Der Professor versteht sich als "öffentlicher Soziologe", ist Herausgeber von "Tafeln in Deutschland" und erforscht Armut, Ausgrenzung und Almosenwirtschaft. Er ist herumgereist, um Tafeln, Suppenküchen, Restemärkte und ähnliche meistens ehrenamtlich geführte Einrichtungen zu besuchen, hat deren Atmosphäre erspürt und Kontakte zu den "Kunden" gefunden. In Einzelgesprächen erfährt er Schicksale und Gefühle, trägt dann im "Chor der Tafelnutzer" eindrucksvoll deren Empfindungen zusammen, wenn sie Almosen annehmen sollen oder müssen (Scham, Überwindung, Verbitterung, erzwungene Demut, Bevormundung, Abhängigkeit, aber auch Neid, Missgunst, Trotz, Resignation und Vorurteile). Themen sind auch Altersarmut und Verzicht auf Hilfe aus Scham und Stolz. Endlich wird hier die Perspektive der Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt, während man sonst Spender, Ehrenamtliche und die wachsende Zahl von Tafeln feiert. Deutlich wird die Gefahr, dass der Sozialstaat zunehmend die Verantwortung abgibt, dass Tafeln und Almosenwirtschaft zur Dauereinrichtung werden.