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Standorte: R 11 Wo	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Belletristik	Zweigstelle: Erwachs.-bibliothek

Alles möchte dieser Andreas Plaschinski über jemanden wissen, gleichzeitig "aber Abstand halten". Das nächtliche Starren auf die erleuchteten Fenster im Haus gegenüber wird zur Obsession. Als Voyeur sinnt er beim Beobachten vermuteten Absichten und Lebensgeschichten nach (der seiner Nachbarn, auch seiner eigenen) und fertigt kleine Dossiers an - so wie im Büro als ganz und gar "leidenschaftsloser" Rentenberechner. Wonneberger beschreibt erneut einen Mann in den Dreißigern, der sich - frustriert über Einsamkeit und Unausgefülltsein - durchwurstelt, dann, wenn es auf sein Eingreifen ankäme, die Augen verschließt, auch vor Umtrieben strammer Rechter, deren Tun er voller Argwohn, Angst, auch Neugier verfolgt. Davon schreibt der Dresdner Autor (Jahrgang 1960) zurückhaltend und leise. Das paukenschlaglose Spektakuläre entfaltet sich bei der sehr genauen Beschreibung der Seelenpein, der Reflexionen und Grübeleien eines bloß beobachtenden Biedermanns, seiner entsetzlich düsteren Normalität, von der auch mit hintergründigem, tragikdominiertem Humor erzählt wird.