Die ebenso elegante wie exzentrische Adele Hecht ist alles andere als erfreut, als sie erfährt, dass ihr Neffe Theo die Nachbarvilla an den Hofrat a.D. Warrenheim vermietet hat. Schließlich war das Haus für ihre Stiefnichte Irma vorgesehen, die demnächst in die Stadt zieht und dort einen Kindergarten einrichten wollte. Nach Adeles Wunsch soll Theo die ihm unbekannte Irma zudem heiraten, damit der ewige Junggeselle endlich "zur Ruhe" kommt.
Doch Theo hat sein Herz bereits an Hansi verloren, die hübsche Tochter des Hofrats Warrenheim. Also beauftragt er seinen Freund Gottfried, sich um Irma zu kümmern - und prompt verlieben die beiden sich ineinander. Adele Hecht findet derweil Gefallen an Hofrat Warrenheim, während ihre Magd Liesl mit dessen Gärtner Valentin flirtet.
Das harmonische Nachbarschaftsleben findet ein jähes Ende, als der vorlaute Valentin das ungeduldig erwartete Ei von Adeles Siam-Ente Monika "beschlagnahmt" und dem Hofrat zum Frühstück serviert. Dieser "verbrecherische Akt" führt zu einem aberwitzigen nachbarschaftlichen Kleinkrieg. Vergeblich versuchen Theo und Hansi zu schlichten, doch mit Vernunft ist den verfeindeten Parteien nicht beizukommen - bis das Entchen Monika mit einer überraschenden Aktion für Frieden sorgt.
Mit "Kirschen in Nachbars Garten" inszenierte Erich Engels ("Dr. Crippen an Bord") eine romantisch angehauchte Komödie, die dem legendären Komiker-Duo Karl Valentin und Liesl Karlstadt reichlich Gelegenheit bot, ihren skurrilen Humor zu entfalten.
In der Typenkomödie stehen sich Adele Sandrock, einst Muse von Arthur Schnitzler, als komische Alte und Max Gülstorff als ihr kauziger Gegenspieler gegenüber, flankiert vom Duo Valentin und Karlstadt. Goebbels schimpfte in seinem Tagebuch am 21.12.1935: „Dieser wirkliche Künstler wird hier zum Blödian degradiert. Garnichts!“ Der Rezensent der Deutschen Filmzeitung dagegen lobte den Versuch, das Münchener „Urviech“ Valentin „aus bezirklich begrenzter Enge des Dialektischen zu allgemein deutscher, vielleicht ja sogar zu internationaler Wirkung zu bringen“, und gibt zahlreiche Hinweise zur Verbesserung. Karsten Witte wies in seinem Buch "Lachende Erben. Toller Tag" darauf hin, dass das „Abgründigste, das 1935 über ein Herrschaftsverhältnis zu sagen war“, formuliert wird und resümiert: „Die Wirklichkeit ist die gröbste Unverschämtheit – schärfer konnte ein Komiker seine Divergenzen zur Aktualität kaum bekunden.“ (Quelle: Zeughauskino)