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Standorte: K 511 En / 10	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Sachbuch	Zweigstelle: Erwachs.-bibliothek

Die Theaterwissenschaft scheut oft davor zurück, ganz aktuelle Entwicklungen zu beschreiben. Insofern ist es grundsätzlich verdienstvoll, dass der Münchner Privatdozent Englhart das deutsche Regietheater von den 1960er-Jahren an kategorisiert und dabei auch eine Typologie der derzeitigen Szene liefert. Das geschieht in einem angenehm theoriefreien Stil und ähnelt einer Einführungsvorlesung zum Thema. Englharts Einschätzungen sind in der Regel plausibel, und er unterlässt es klugerweise, etwa postdramatische Ansätze gegen konventionellere Formen auszuspielen. In Anbetracht des knappen Umfangs verwendet er leider zu viel Platz auf reine Aufzählungen von Ereignissen und Trends im politischen und gesellschaftlichen Umfeld, der sinnvoller für die genauere Charakterisierung einzelner herausragender Inszenierungen zu nutzen gewesen wäre. Dadurch bleiben manche von Englharts durchaus richtigen Thesen etwas blutleer. Trotz dieser fehlenden Anschaulichkeit eignet sich das preisgünstige Bändchen aber zur Orientierung nicht nur für den akademischen Nachwuchs, sondern auch für allgemein Theaterinteressierte.