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Die Archivaufnahmen der Sendungen, die zwischen 1977 und 2003 für den belgischen Rundfunk RTBF produziert wurden, zeichnen ein Bild einer entscheidenden Phase der Asbestverwendung in Belgien und Europa. Die Industrie war sich aller Risiken bewusst, doch die Arbeitnehmer*innen mussten diese erst durch Krankheit und Tod erfahren.

 

20 Jahre vor dem Verbot in Belgien gewann die Industrie 1988 dank ihrer Leugnung und Lügen sowie der Passivität der Behörden. 1995 öffnete die Asbestsanierung des Berlaymont-Gebäudes, in dem die Europäische Kommission untergebracht ist, der Öffentlichkeit die Augen für die Gefahren von Asbest.

 

Der lange Kampf der Opfer um Entschädigung konnte endlich beginnen. 2017 bestätigte das Brüsseler Berufungsgericht, dass Eternit, der ehemalige Marktführer für Asbestzement, seit mindestens den 1960er-Jahren über die Gefahren Bescheid wusste und alles getan hatte, um diese zu verschleiern. Doch die Geschichte des Asbests ist damit noch nicht zu Ende: Er ist nach wie vor in unserer Umwelt präsent und fordert weiterhin Opfer.