Schauplatz von Robert Altmans berühmtem Vielpersonen-Film ist Holly Springs, eine Kleinstadt im Süden der USA, in der Frauen noch Ladies sind und echte Männer sich mit Hingabe dem Angeln widmen. Ein letztes Mal blickt die alte Witwe Jewel Mae "Cookie" Orcutt auf die Gegenstände ihres Wohnzimmers, betrachtet ihre Umgebung, ihr Leben. Nach den langen Jahren der Einsamkeit beschließt sie, sich umzubringen.
Ihr plötzlicher Tod wirft bei den Bewohnern von Holly Springs eine Reihe ungeklärter Fragen auf: War es wirklich Selbstmord oder wurde Cookie in den Tod getrieben? Und was haben Cookies Nichten, die überspannte Camille und die schüchterne Cora, zu verbergen? Es scheint, als seien nahezu alle Bewohner der Kleinstadt am Mississippi in diesen Fall verwickelt. Die Nachforschungen bringen die unglaublichsten und seltsamsten Dinge zutage...
Altmans Komödie ist eine Hommage an das Kleinstadt-Leben und die sozialen Zwänge der amerikanischen Provinz. Der mit Liv Tyler, Glenn Close und Julianne Moore hochkarätig besetzte Film aus Altmans Spätwerk zeigt einmal mehr den prägnant satirischen und geschärften Blick des Regisseurs auf die Gesellschaft. Auf der Berlinale 1999 gewann "Cookie's Fortune - Aufruhr in Holly Springs" den Preis der "Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater".
"Ich habe nichts zu sagen, nichts zu verkünden. Ich sehe nur Bilder... Es ist fantastisch, den Leuten etwas zu zeigen, was sie von ihrem Standpunkt aus nicht sehen können." (Robert Altman, 1925-2006)
"'Cookie's Fortune' erzählt eine Reihe von Geschichten, die wie von leichter Hand ineinander montiert und auf die behäbigen Rhythmen des Südstaaten-Blues komponiert zu sein scheinen. Vor der Kulisse von Holly Springs entsteht so ein Mikrokosmos von Charakteren, die der Regisseur mit augenzwinkernder Zuwendung zur Entfaltung kommen lässt. Man mag kritisch einwenden, dass der Film zu stimmig angelegt sei, zu augenfällig auf Political Correctness bedacht und dass ihm somit jener Biss fehle, der frühere Altman-Filme auszeichnet. Die sanfte Ironie von 'Cookie's Fortune' liegt aber gerade in seiner erzählerischen Perspektive - darin, dass er Wunschvorstellungen des menschlichen Zusammenlebens formuliert, die im offensichtlichen Kontrast zur Wirklichkeit stehen, zumal der in den Südstaaten der USA." (Jury der Evangelischen Filmarbeit, Film des Monats, September 1999)