Seit über 30 Jahren ist die liebenswerte Agnes Feurig (Agnes Kraus) Gemeindeschwester des Dorfes Krummbach in der Oberlausitz. Mit Witz, Resolutheit und Menschenliebe meistert sie ihren strapaziösen Beruf. Sie kuriert Trunkenbolde, durchschaut Simulanten, besorgt Wohnungen. Sie legt sich sogar mit dem Bürgermeister (Jochen Thomas) an, um ihre idealen Vorstellungen vom Wohl der Dorfbewohner durchzusetzen.
Weil sie die Probleme unkompliziert angeht, hat sie die Herzen der Dorfbewohner erobert und kann mit deren Solidarität rechnen, als der neue Bürgermeister ihr „Regiment“ brechen will. Denn sie kümmert sich auch um Dinge, die sie eigentlich nichts angehen – doch Schwester Agnes betrachtet eben nichts „formal“.
Warmherzig, engagiert und pragmatisch - das ist Landkrankenschwester Agnes, die in ihrem Heimatdorf auch als Zuhörerin, Vermittlerin und moralische Stütze fungiert. Auch wenn dieses Bild einer "stillen Heldin des Alltags" verklärt wirkt, schimmert immer mal wieder die Sozialkritik an den Verhältnissen in der DDR der 1970er-Jahre durch. Nämlich dann, wenn die Zivilcourage des Einzelnen – hier in Gestalt von Schwester Agnes – auf gut gemeinte, aber weltfremde Funktionärsentscheidungen trifft. So ist Otto Holubs Film ein wertvolles Zeitdokument. Beim Erscheinen in der DDR war er höchst erfolgreich, viel von seiner emotionalen Kraft hat er sich bis heute bewahrt.
Der (Fernseh-)Film hat in den neuen Bundesländern immer noch einen hohen Bekanntheitsgrad und wird mit dem System der DDR-Gemeindeschwester assoziiert. In Anlehnung an die beliebte Rolle der Schwester Agnes wurden daher in den letzten Jahren mehrere vergleichbare Gemeindeschwester-Modellprojekte nach ihr benannt. So zum Beispiel AGnES in Leipzig oder agneszwei in Brandenburg. Im August 2018 wurden für NRW Initiativen nach diesen Modellen gefordert. (Quelle: Wikipedia)
Jahr:
2025
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Aufsätze:
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Beschreibung:
1 Online-Ressource (93 min), Bild: 1:1,33 SD
Schlagwörter:
Film
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Mediengruppe:
evideo