24H Europe - We are the future" ist eine 24-stündige Expedition auf den europäischen Kontinent und zu den Menschen, die seine Zukunft sind. Ein Tag im europäischen Universum, erzählt durch die Augen von jungen Menschen an ganz verschiedenen Orten auf dem gesamten Kontinent.
60 Protagonisten aus 26 Ländern im geographischen Europa und mit den verschiedensten Hintergründen nehmen uns mit in ihren Alltag, in ihre Welt, erzählen uns von ihren Träumen und Lebensrealitäten. Ein einzigartiges Zeitdokument, ein Manifest für die Zukunft – erzählt in Echtzeit, 24 Stunden lang, von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr morgens am nächsten Tag. Von Sofia über Toulouse, nach Barcelona, Almeria, Belgrad, Zürich, Lesbos, Helsinki, Magnitogorsk, Odelzhausen, Namur, Tallin, Sarajevo, Kautokeino und Warschau bis hin zu den Westfjorden auf Island – ein Tag lang wird der Zuschauer mitgenommen in die Lebenswelten junger Protagonisten in allen Ecken des Kontinents. Sie sind religiös, alternativ, weltoffen, nationalistisch, heimatverbunden, privilegiert oder benachteiligt. Sie sind AussteigerInnen, LandwirtInnen, FischerInnen, SoftwareentwicklerInnen, Tuk-Tuk-FahrerInnen, KickboxerInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen, StudentInnen und Auszubildende, KrankenpflegerInnen, DJs, KünstlerInnen, NaturfotografInnen, Geschäftsleute oder Arbeitslose. Sie gehören Minderheiten an, kämpfen an der Front, sind politisch engagiert, sprechen mehrere Sprachen, leben in abgeschiedenen Dörfern und Großstädten, sind in Europa aufgewachsen, nach Europa geflohen, setzen sich für Frauenrechte ein. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Was sind ihre Träume und Ängste? Und wie sehen sie die Zukunft Europas?
16 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.
In belgischen Namur beginnt die feierliche Zeremonie der Priesterweihe für den ehemaligen Soldaten Nicolas. Mit ihm geweiht wird Noé, geboren als eines von 8 Kindern einer Familie in Ruanda. Über eine halbe Million Katholiken leben in der Region Namur. Aber nur an hohen Feiertagen wie Weihnachten - oder eben dieser Priesterweihe - ist die Kirche so gut gefüllt.
In Polen fahren die Feministinnen Natalia und Marta auf dem Weg zu einem Frauenkongress.
Auch Musikstudentin Jana in Tschechien findet, dass es höchste Zeit ist, dass Frauen die gleichen Rechte bekommen wie Männer. Sie selbst hilft dabei, indem sie eine Männerbastion schleift. Jana wird Dirigentin. Noch ist sie damit eine Ausnahme. Tagsüber verfeinert Jana ihre eigenen musikalischen Fähigkeiten. Jetzt, am späten Nachmittag, unterrichtet sie selbst eine Schülerin.
Der 17jährige Valeri im bulgarischen Dorf Berende macht sich per Fahrrad auf in die nächstgelegene Stadt Godetsch. Etwa eineinhalb Stunden muss er fahren, um eine Prepaid Karte fürs Internet zu kaufen. In seinem Dorf ist Valeri allein mit lauter Senioren. Gleichaltrige sieht der Schulabbrecher fast nie. Er lebt davon, die betagten Dorfbewohnern mit allerlei Dienstleistungen zu unterstützen. Manche davon sind illegal, zum Beispiel der wilde Einschlag von Feuerholz.
Ann-Katharina gehört zum Volk der Sami in Nordnorwegen. Sie studiert BWL und möchte die Rentierzucht und andere Traditionen ihrer Landsleute. Doch die Wanderrouten der Rentiere sind durch eine Kupfermine bedroht.
In Magnitogorsk ist es schon früher Abend. Für den Stahlarbeiter Andrej ist es bereits kurz nach 18 Uhr. Er ist unterwegs nach Hause. Dort warten seine Frau, sein Sohn Nikita, zwei Katzen sowie ein Piranha auf ihn. Der Familie geht es sehr gut. Sowohl Andrej als auch seine Frau Shenja arbeiten im Stahlwerk. Ihre Wohnung war nach 5 Jahren abbezahlt, und das Auto zu finanzieren ist auch kein Problem.