Es gibt eine Liebe im Leben, die du nie vergisst. Der Schriftsteller Max Zorn (Stellan Skarsgård) kommt zu seiner Buchpremiere nach New York. Seine junge Lebensgefährtin Clara (Susanne Wolff) ist ihm vorausgereist, um an der US-Veröffentlichung mitzuarbeiten. In seinem Roman schreibt Max vom Scheitern einer Liebe in dieser Stadt. Nicht ganz zufällig trifft er Rebecca wieder, die Frau von damals (Nina Hoss). Sie ist inzwischen eine erfolgreiche Anwältin, ursprünglich aus Ostdeutschland und seit 20 Jahren in New York. Sie beschließen, noch einmal ein Wochenende miteinander zu verbringen. Es ist Winter in Montauk, dem kleinen Fischerhafen mit dem berühmten Leuchtturm am Ende von Long Island. Zwei Strandstühle am windgepeitschten Meer. Sie warten auf zwei Menschen, die einander für lange Zeit verloren hatten. Nun kehren sie zurück, voller Trauer um das versäumte Leben und voller Hoffnung auf die Zukunft. Die Körper erinnern sich, aber sie wissen nicht, ob sie die Zeit ungeschehen machen können. In Montauk werden sie es herausfinden.
Mit RÜCKKEHR NACH MONTAUK hat sich Volker Schlöndorff einen lang gehegten Wunsch erfüllt: einen Film zu machen, der hier und heute spielt, ohne literarische oder politische Ambitionen. Einfach nur Kino. RÜCKKEHR NACH MONTAUK basiert auf einem Originaldrehbuch des irischen Schriftstellers Colm Tóibín („Brooklyn“) und Volker Schlöndorff, mit versteckten Anspielungen auf die Novelle „Montauk“ von Max Frisch, dessen „Homo Faber“ Regisseur Schlöndorff bereits 1991 verfilmte:
„RÜCKKEHR NACH MONTAUK ist weder eine Verfilmung des Buches von Max Frisch noch eine Reisebeschreibung, sondern basiert auf einem Originaldrehbuch von Colm Tóibín und mir und ist dem Andenken an Max Frisch gewidmet.“
Für den alternden Schriftsteller Zorn gilt, was für Max Frisch ein Zitat Montaignes ausdrückte: „So löse ich mich auf und komme mir abhanden.“ Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich dieser so kluge und eloquente, charmante und auch sinnliche Künstler an diesem einen Wochenende abhandenkommt. Während er sich als gebildeter Europäer als „Versteher“ von Kultur und Politik gibt, offenbart sich, auf welch maß- und rücksichtslosem Egoismus sein eigenes Leben fußt – und wie wenig er sich für die Frauen in seinem Leben wirklich interessiert hat. Erst Rebecca löst sich aus seinem vorgefertigten Rollenbild (das der Film lange optisch übernimmt), sie besteht darauf, endlich sprechen zu dürfen, und konfrontiert Zorn mit ihrem eigenen Dasein, ihren enttäuschten Hoffnungen, ihrer tiefen Trauer angesichts ihres verstorbenen Geliebten. Nina Hoss gestaltet dies bewegend zu einem intensiven Monolog, der zum Dreh- und Angelpunkt des Films wird.