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Standorte: E 502 Ar / 10	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Sachbuch	Zweigstelle: Erwachs.-bibliothek

Mit ihrer jetzt aus dem Nachlass herausgegebenen Vorlesung versuchte Hannah Arendt 1965, amerikanischen Studenten vor den eigenen Vietnam- und Watergate-Erfahrungen jene Probleme nahe zu bringen, mit denen sie selbst durch ihre Flucht aus Hitler-Deutschland und durch den Eichmann-Prozess konfrontiert worden war. Sie weist darauf hin, dass nach dem Zusammenbruch aller moralischen Normen durch die "Fabrikation von Leichen", ausgeführt von hochkultivierten Nazi-Mördern, lange Zeit sprachloses Entsetzen geherrscht habe. Dem Bösen, das sich hier durch staatlich angeordnete Verbrechen offenbart hat, möchte die jüdische Denkerin mit Hilfe von Kant und Sokrates auf die Spur kommen. Sie ergeht sich in subtilen Überlegungen und wirft gravierende Fragen auf. Ihre Ausführungen wirken aphoristisch, unabgeschlossen, regen zum Nachdenken an, sind aber nicht leicht zu lesen. Allerdings würde heute, merkt Franziska Augstein in ihrem Nachwort an, ihr Urteil über Eichmann auf Grund der Studien von I. Wojak und H. Welzer anders ausfallen. Mit Anmerkungen und Namenregister.