Eine Reise von Afrika nach Berlin wird zum unerwarteten Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein. Im Mittelpunkt des Films steht Arlette, 15 Jahre alt, aus der krisengeschüttelten Zentralafrikanischen Republik. Als Fünfjährige geriet sie in das Schussfeld von Kämpfern und wurde schwer am Knie verletzt. Mangels angemessener medizinischer Versorgung heilt die Wunde nicht. Arlette wächst mit ständigen Schmerzen auf.
Unterstützer in Europa sammeln Geld für Arlette. Eine Operation in Berlin kann das verletzte Knie heilen. Das verändert Arlette sowohl körperlich als auch geistig: Plötzlich ist sie in der Pubertät. Kurz vor Arlettes geplanter Heimreise bricht in ihrer Heimat erneut der Krieg aus. Ob und wann sie zurückkehren kann, ist plötzlich nicht mehr absehbar.
Arlette ist gezwungen, erwachsen zu werden und eigene Entscheidungen über ihre Zukunft zu treffen. Gestrandet in Berlin, sieht sich das junge Mädchen mit den Herausforderungen einer fremden Kultur und einer Sprache konfrontiert, die sie nicht beherrscht.
ARLETTE. MUT IST EIN MUSKEL ist eine dokumentarische Langzeitbeobachtung - konsequent erzählt aus Arlettes Perspektive. Das ermöglicht den Zuschauern, unseren Alltag durch ihre Augen zu betrachten.
Der Film gewann 2016 den Nationalen Wettbewerb für Bildgestalterinnen im Rahmen des Internationalen Frauen Film Fests Dortmund+Köln. Aus der Jury-Begründung: »Dank Arlettes starker Präsenz im Bild spüren wir ihre innere Entwicklung, von anfänglicher Einsamkeit, Angst, Traurigkeit und Zerbrechlichkeit im Krankenhaus über ihre Verzweiflung in einem unbekannten Umfeld bis hin zu einer zunehmenden Stärke und wachsenden Vertrautheit. Die Kamera ist stur, schaut nicht weg, bleibt beim Geschehen und ist in keiner Weise voyeuristisch. Trotz Eingeschlossenheit in den begrenzten Räumlichkeiten wahrt die Kamera eine angenehme Zurückhaltung, die eher einen Raum eröffnet statt einengt. In der Haltung der Kamera ist der Wunsch von Katharina Diessner spürbar, die Bewunderung für Arlette zu teilen.«
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filmfriend präsentiert ARLETTE in Zusammenarbeit mit der Duisburger Filmwoche - dem Festival für herausragende Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Information des Regisseurs Florian Hoffmann vom 31. Juli 2025 über das Leben von Arlette nach Fertigstellung des Films:
"Arlette ist damals gut (sofern das in einem Kriegsgebiet geht) angekommen und zurückgekehrt. Der Kontakt mit ihr gestaltet sich aufgrund der anhaltenden Unruhen aber schwierig. Der letzte Kontakt war etwa vor einem knappen Jahr. Jetzt gerade haben wir keinen Kontakt zu ihr. Aber diese Unterbrüche kennen wir schon aus der Vergangenheit. Und hoffen, bald wieder von ihr zu hören."
Jahr:
2025
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Aufsätze:
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Beschreibung:
1 Online-Ressource (85 min), Bild: 16:9 HD
Schlagwörter:
Film
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Mediengruppe:
evideo