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Junges Licht

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Winkelmann, Adolf (Drehbuchautor); Beckmann, Till (Drehbuchautor); Beckmann, Nils (Drehbuchautor); Rothmann, Ralf (Verfasser); Finke, Tommy (Komponist)
Jahr: 2025
Verlag: Potsdam, filmwerte GmbH
Mediengruppe: evideo
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Inhalt

Die frühen 1960er-Jahre, Sommer im Ruhrgebiet. Der Krieg ist vorbei, das Ruhrgebiet sorgt mit Kohle und Stahl für das Wirtschaftswunder und den Fortschritt der gesamten Republik. Die Gastarbeiter sind schon da und Tante-Emma-Läden noch rentabel, Rauchen gilt nicht als gesundheitsgefährdend und Currywurst als nahrhaft. Während die Männer unter Tage malochen, vertreiben sich die Jungen ihre Zeit mit Zigaretten, Bier und Obszönitäten. Doch der zwölfjährige Julian ist anders: Liebevoll kümmert er sich um seine kleine Schwester, schmiert Brote für seinen Vater und dient sonntags in der Messe. Mit Neugier beobachtet er, was um ihn herum geschieht. Besonders angetan hat es ihm die frühreife Nachbarstochter Marusha, die jedoch nicht nur den Jungen fasziniert. Als sich die latente erotische Spannung an einem heißen Sommertag entlädt, gerät das Leben von Julian und seiner Familie aus der Bahn. Durch Julians Augen erlebt man in das Ruhrgebiet als Abenteuerspielplatz zwischen Rauchschloten, Hinterhöfen, parzellierten Wiesen zum Wäschetrocknen, dem Flussufer für geheime Treffen der größeren Jungs, die Julian anhimmelt, die ihn aber nicht teilhaben lassen, sondern ausnutzen und ihn zu gehässig-gemeinen, erschreckend herzlosen Aktionen provozieren. Doch der sensible Julian ist ebenso leidensfähig wie zu Mitleid fähig. Während er den körperlich zerbrechenden Vater anhimmelt, von der überforderten, still an ihrem tristen Leben leidenden Mutter ausgeschimpft und mit dem Holzkochlöffel „versohlt“ wird, beobachtet er, wie sich seine kleine Welt unwillkürlich sexuell aufzuladen beginnt. Trost und Erlösung für seine Seelennöte gibt es nicht allein vom pragmatischen Pfarrer, sondern auch vom Vater: „Abhauen gibt’s nicht. Wäre schön, geht aber nicht. Ab nach Hause.“ „Mit 'Junges Licht' malen Regisseur Adolf Winkelmann und sein Kameramann David Slama noch einmal ein großes Kohlenpott-Gemälde. (...) Mitte der sechziger Jahre hat es die Jugendkultur noch nicht in die Arbeitersiedlungen geschafft. Keine Spur von den 'Lords' und 'Searchers', die Marusha in der bescheidenen Plattensammlung im Bergmannshaushalt vermisst. Auch das ist so ein Winkelmann-Detail: Es sind eben nicht die Beatles, erst recht nicht die Stones, die für das Mädchen die große weite Welt repräsentieren. 'Junges Licht' lebt von diesem Understatement, sein Rhythmus ist so langsam wie der typische Sprachduktus im Pott. Die knappen Sätze, die 'Vater' Charly Hübner, Lina Beckmann als Mutter oder Peter Lohmeyer als fieser Vermieter über die Lippen bringen, stützen sich auf bewährte Versatzstücke wie 'Was nicht passt, wird passend gemacht'. Es sind Sätze wie Kohlebrocken, die sie da zu Tage fördern, und man muss sich schon falsche Narben ritzen, um gewichtig daher zu kommen." (Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau, auf: fr.de) Winkelmann schwelgt in subtilen Ausstattungsdetails, filmt „magisch“ die noch vorhandenen Zechen, durchschreitet Siedlungsgassen und liebt es uneingeschränkt, unter Tage zu filmen. Nicht minder bewusst argumentiert er mit seinen Bildern, die er als Realität „filternde“ Abbilder verdeutlicht. Ständig wechselt er das Bildformat zwischen Scope und altmodischem 4:3, springt, nur scheinbar willkürlich, zwischen Farbe und Schwarz-weiß. Die Wirkung ist frappant: Mal erscheint das Geschehen historisch und „museal“, dann wieder sinnlich und intensiv, ganz nah an den Personen, ihren Gefühlen, ihrem Realitätssinn wie ihrer Sehnsucht. Nicht von ungefähr stiehlt Winkelmann einen zentralen Satz aus Rothmanns Roman dem Vater und legt ihn der temperamentvollen Marusha in den Mund, die sich verschwörerisch an Julian wendet: „Wenn du dich für die Freiheit entschieden hast, kann dir gar nichts passieren. Nie.“

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Details

Jahr: 2025
Verlag: Potsdam, filmwerte GmbH
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Beschreibung: 1 Online-Ressource (122 min), Bild: 1:1,78 HD
Schlagwörter: Film
Mediengruppe: evideo