24H Europe - We are the future" ist eine 24-stündige Expedition auf den europäischen Kontinent und zu den Menschen, die seine Zukunft sind. Ein Tag im europäischen Universum, erzählt durch die Augen von jungen Menschen an ganz verschiedenen Orten auf dem gesamten Kontinent.
60 Protagonisten aus 26 Ländern im geographischen Europa und mit den verschiedensten Hintergründen nehmen uns mit in ihren Alltag, in ihre Welt, erzählen uns von ihren Träumen und Lebensrealitäten. Ein einzigartiges Zeitdokument, ein Manifest für die Zukunft – erzählt in Echtzeit, 24 Stunden lang, von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr morgens am nächsten Tag. Von Sofia über Toulouse, nach Barcelona, Almeria, Belgrad, Zürich, Lesbos, Helsinki, Magnitogorsk, Odelzhausen, Namur, Tallin, Sarajevo, Kautokeino und Warschau bis hin zu den Westfjorden auf Island – ein Tag lang wird der Zuschauer mitgenommen in die Lebenswelten junger Protagonisten in allen Ecken des Kontinents. Sie sind religiös, alternativ, weltoffen, nationalistisch, heimatverbunden, privilegiert oder benachteiligt. Sie sind AussteigerInnen, LandwirtInnen, FischerInnen, SoftwareentwicklerInnen, Tuk-Tuk-FahrerInnen, KickboxerInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen, StudentInnen und Auszubildende, KrankenpflegerInnen, DJs, KünstlerInnen, NaturfotografInnen, Geschäftsleute oder Arbeitslose. Sie gehören Minderheiten an, kämpfen an der Front, sind politisch engagiert, sprechen mehrere Sprachen, leben in abgeschiedenen Dörfern und Großstädten, sind in Europa aufgewachsen, nach Europa geflohen, setzen sich für Frauenrechte ein. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Was sind ihre Träume und Ängste? Und wie sehen sie die Zukunft Europas?
15. Juni 2018, 19 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.
Mary Khan kandidiert für die Alternative für Deutschland. Heute hält sie in Möttau im Taunus einen Vortrag. Mary Khan ist jung, weiblich - und Tochter eines Einwanderers - und damit in ihrer von älteren weißen Männern dominierten Partei gleich eine dreifache Ausnahme. Sie glaubt, die europäische Integration werde künftige Generationen ins Verderben führen. Dass es Menschen gibt, die sich vor allem als Europäer*innen fühlen und erst in zweiter Linie als Deutsche, kann sie nicht verstehen.
Jana Mimrová kommt in nach Ceská Trebová zurück, wo die Studentin mit ihren Eltern noch die Wohnung teilt. Vater Bohuslav ist Dirigent. Jana ist dabei, in seine Fußstapfen zu treten. Ihre Mutter ist Pianistin. Gleich werden alle drei noch einmal gemeinsam zu einer Probe des örtlichen Kammerorchesters fahren.
Khalifa (23) hat seiner Tochter ein Kleid gekauft, das sie sich für das Zuckerfest zum Abschluss des Ramadan gewünscht hat. Khalifa selbst träumt von einer Karriere als Rap-Sänger - und von einem Haus im Senegal.
Auf dem 10. Frauenkongress in Lodz fordert Marta ein Polen, in dem alle die gleichen Rechte haben. Das Recht soll für Frauen, Männer, Menschen mit Behinderungen, religiöse Minderheiten genauso gelten wie für queere Menschen und die Mehrheitsgesellschaft. Ein Rechtsstaat für alle - mit freien Gerichten, Medien und Wahlen, lautet ihre Forderung.
Der 21jährige Yorgos hat in Athen für heute sein Training beendet. Er träumt von einer Profi-Karriere als Kickboxer. Er ist arbeitslos und lebt noch bei seinen Eltern. Seinem Vater Dmitry wurde in der Krise das Lehrergehalt um die Hälfte gekürzt. Seine Mutter wurde frühpensioniert. Die beiden machen sich Sorgen um ihren Sohn, der keinen Berufsabschluss hat.
Die bretonische Biobäuerin Sandrine ist Parlamentsabgeordnete - und führt gemeinsam mit anderen lokalen Erzeugern einen kleinen Markt, in denen sie ihre Produkte selbst an die Endkunden verkaufen.
In Utrecht ist der 91-jährige Ari ist heute bei seinen Nachbarn zum Abendessen eingeladen. Ruben, Bentje und ihre kleine Tochter leben mit ihm in einem Haus, das jungen Leuten günstige Wohnungen bietet, wenn sie sich mit um ihre hochbetagten Mitbewohner kümmern.
In Magnitogorsk sitzt die frisch examinierte Friseurin Nastja mit ihren Freunden von der Putin-Jugend zusammen. Einer von ihnen findet, die Diktatur habe gegenüber der Demokratie wichtige Vorzüge.
Im Donbass fährt der stellvertretende Bataillonskommandeur Alexandr an die Frontlinie. Die Ukraine sei immer schon das Tor zu Europa gewesen und beschütze Europa heute vor Russland.