Yuni nähert sich dem Ende ihrer Schulzeit. Ihre guten Leistungen lassen sie von einem Stipendium träumen, mit dem sie ihre Ausbildung fortsetzen könnte. Aber mit 16 Jahren wäre sie nach den Gepflogenheiten des Landes alt genug, um zu heiraten. Von ihrer Familie unter Druck gesetzt, spürt Yuni, dass ihr ihre Zukunft entgleitet.
Die junge Indonesierin Kamila Andini hat das bewegende Porträt einer Jugend gestaltet, die von Zweifeln geprägt ist. "Einfühlsam und in sorgfältiger Bildsprache erzählt (sie) vom Ende einer Kindheit im Zwiespalt zwischen traditionellen Vorgaben und Wunsch nach selbstbestimmtem Leben." (Walter Gasperi, Filmnetz)
Kamila Andini scheint dabei eher skeptisch zu sein, "dass sich die Situation der Frauen in muslimischen geprägten Ländern schnell verändern wird. Dabei stehen der jungen Protagonistin Yuni zunächst alle Wege offen. Sie geht zur Schule, ist eine der besten Schülerinnen und könnte sogar ein Stipendium erhalten. Dann allerdings führt die Schule Jungfräulichkeitstests ein, damit die jungen Frauen sittsam bis zur Ehe bleiben – und diesen Wunsch haben offenbar fast alle von ihnen. Nur Yuni weigert sich, dem traditionellen Rollenmuster zu folgen, und gerät damit auch noch in Konflikt mit ihrer traditionsbewussten Großmutter, bei der sie wohnt, weil die Eltern fernab der Heimat Geld verdienen.
Yuni hat bereits zwei Heiratsanträge abgelehnt, was sie öffentlich in Verruf bringt. Der dritte wirft sie vollends aus der Bahn. Mit dramatischen Folgen, denn es gibt niemanden mehr, dem sie noch vertrauen kann und der ihr uneigennützige Hilfe anbieten könnte". (Kinder Jugend Filmportal)
"Yuni" bezieht seine Kraft aus der Einfachheit, mit der Kamila Andini die Geschichte ihres jungen, alles in allem doch normalen Teenagers erzählt. Ein Film wie ein Gedicht, das der Adoleszenz gewidmet ist, zart verspielt und ergreifend zugleich.
"Eine einfache, aber berührende Geschichte ganz ohne Bösewichte. Es geht um Schönheit, sexuelles Begehren und ganz speziell um erzwungene Heirat nach muslimischem Brauch. Schlussendlich das Porträt einer jungen Frau zwischen Sehnsucht nach Freiheit und lokaler Tradition." (Benny Furth, Movie-Eye )
Kamila Andani: "Seit meinem ersten Spielfilm liebe ich es, über das Coming-of-Age Geschichten zu schreiben. Aber in diesem Fall wollte ich als Autorin auf Momente meiner eigenen Teenager-Zeit zurückblicken. Das ist eine komplexe Phase, in der man glaubt, die Welt im Griff zu haben, und sich doch nicht in allem sicher ist. Du hast einerseits diesen großen Traum, der aber verschwommen bleibt, weil man noch nicht genau weiß, was man eigentlich möchte, andererseits schwebt einem als Mädchen das Bild von Heirat, Kindern und ewiger Liebe vor.
Ich erinnere mich an das berühmte Gedicht des indonesischen Dichters Sapardi Djoko Damono, 'Regen im Juni'. Darin geht es um den Regen, der im Sommer fällt, so, wie es in 'Yuni' um ein Mädchen geht, das aufblühen muss (bevor es bereit ist). Der Regen wird zur größten Anomalie des Films - und das Gedicht zu einem seiner wichtigsten Elemente."