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Standorte: H 012 Ra / 10	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Sachbuch	Zweigstelle: Erwachs.-bibliothek

Die Studie des emeritierten Münsteraner Germanisten - eines ausgewiesenen Kenners der "Jahrhundertwende-Literatur" (vgl. Ba 240, 264; 272, 67) - will einen Literaturtypus umreissen und interpretatorisch belegen, der zwischen 1890 und 1912 seine Blütezeit erlebte: die Darstellung von Verfall und Untergang unter (zumindest auch) positiven Vorzeichen. Im 1. Teil arbeitet Rasch die Grundmotive dieser Décadence-Literatur heraus, die im 2. Teil dann als Interpretationsmuster herausragender Textbeispiele dienen, von Flauberts "Madame Bovary" über Schnitzler und Hofmannsthal bis hin zu Heinrich und Thomas Mann. Die lesenwerte und gut lesbare Studie weist allerdings 2 gravierende Mängel auf: Sie verzichtet sowohl auf den Nachweis einer spezifischen Formensprache der D.-Literatur als auch auf eine Auseinandersetzung mit der neueren Epochenforschung. Das rächt sich nicht zuletzt bei manch fragwürdiger Zuordnung (so bei Goethe oder Rilke). - Für ausgebaute literaturwissenschaftliche Bestände.